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DSSV sichert sich 2 von 3 Titeln

Im letzten Spiel der Regionalligasaison der Damen ging es für die 2.Damen des DSSV im Fernduell mit den L.E. Volleys um die Krone in der professionellsten Damenregionalliga aller Zeiten. Die bessere Ausgangslage mit einem Punkt Vorsprung hatten hierbei die Dresdnerinnen. Die schwerere Aufgabe hatte aber wohl der aktuelle Tabellenführer aus der sächsischen Landeshauptstadt. Gegner für den DSSV waren die bis dahin Drittplatzierten Achtklässlerinnen des Sportgymnasiums aus Erfurt vom SWE Volley Team II, die diesen mit einem Sieg auch bestätigen wollten. Da die L.E. Volleys die Damen aus Zschopau zu Gast hatte, musste man davon ausgehen das den Dresdnerinnen nur ein 3-Punktesieg helfen würde um den Platz an der Sonne zu behalten.

Zur letzten Auswärtsfahrt, in das zu 95% aus Wald bestehende Thüringen, wurden nochmal alle Kräfte mobilisiert. 15 Reiselustige Auswärtsfans wollten die Ihrigen zum Sieg jubeln. Glücklicherweise reichte die knapp kalkulierte Abfahrtszeit für eine pünktliche Ankunft. Ein Vorbereitungsmodell welches scheinbar nicht dem des USV TU Dresden, eine sympathische Truppe aus der Regionalliga der Herren, gleicht. Hier wird die Abfahrtszeit so gewählt, dass noch genügend Spielraum für Fachsimpelei und das gedankliche Durchspielen eingeübter Spielzüge besteht. Zeitgleich mit der DFB-Frauennationalmannschaft, die sich im benachbarten altehrwürdigen Steigerwald-Stadion auf ein Länderspiel vorbereiteten, erreichte man den Ort des Geschehens. Aber heute hieß es Regionalligaspitzenvolleyball statt Schlafwagenfußball und dementsprechend aufgeregt waren die Starvolleyballspielerinnen des DSSV. Trainer Matthias „Matze“ Zimmermann, der sein Abschiedsspiel als Headcoach gab, musste auf Libera Katja Kanadaowski, die sich gerade auf Bärenjagd in kanadischen Wäldern befindet, verzichten. Diese Rolle nahm Maria Zerper ein, Isabel „heiß wie Fretschenfett“ Fretzschner und Carolin „Kreilomat“ Kreil bildeten die gefürchtete Flügelzange. Ebenfalls ausgefallen war die exzellente Annahmespielerin Isabell-Philippine Schreiber, die sich kurzfristig, wegen anhaltender muskulärer Probleme, abmeldete, es sich jedoch nicht nehmen ließ ihre Kameradinnen im Land der Rostbratwürste zu unterstützen. Auf der Mittelblockposition starteten Fräulein Staffelleiterin und Sarah Gumbel. Spielmacherin Maja Weichlich stand Diagonalangreiferin Catherina Langnau gegenüber. M&M, Sarah Günther, Isabelle Tischler und Sophie Rotkäppchen (Schwester von 1.Ligaspielerin Luise Rotkäppchen) nahmen vorerst Stellung im Anfeuerungsbereich.

Der DSSV startete wie die Feuerwehr und konnte sich gleich zu Beginn deutlich absetzen. Bis zum Stand von 19:14 sahen die Elbestädterinnen bereits wie die sicheren Siegerinnen von Durchgang 1 aus. Doch der Annahmeriegel der Gäste wurde immer wieder durch druckvolle Aufschläge der Erfurter Schülerinnen vor große Probleme gestellt, so dass den Dresdner Damen der Satzgewinn verwehrt blieb und die Erfurterinnen im Schlussspurt noch den Satz umdrehten (23:25).

Ein ähnliches Bild bot sich im nächsten Spielabschnitt. Die wackelnde Annahme erschwerte den Spielaufbau. Dementsprechend deutlich konnten sich die Thüringer Landeshauptstädterinnen absetzen. Wahrscheinlich kam es in der Dresdner Annahme auch zu Verwirrungen, weil die Erfurter Trainerin die Geschicke ihrer Spielerinnen ohne Schuhwerk, quasi barfuß, leitete. Hierbei sollte der Erfurter Trainerin jedoch klar sein, dass von diesem Verhalten eine erhebliche Verletzungsgefahr ausgeht, wenn bspw. ein Ball, ein sogenannter Querschläger, den ungeschützten Fuß trifft oder der Co-Trainer versehentlich eine spontane Fußbewegung in Richtung nacktem Fuß tätigt. Auch vor der gefährlichen Geruchsbelastung sollten nicht die Augen verschlossen werden. Diese essentielle Debatte wird mit Sicherheit die Volleyballwelt in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen. Trotz Rückstand boten sich die Frischkäsemädels weiterhin kämpferisch und konnten noch mal kurz am Ausgleich schnuppern, doch 2 individuelle Fehler bescherten dem Gegner die 2:0 Satzführung.

Damit hatten die Frischkäsemädels bereits jetzt im Fernduell mit den Leipzigerinnen nun die schlechteren Karten und mussten auf einen Patzer des Tabellenzweiten hoffen, der eine Stunde zeitversetzt sein Heimspiel bestritt.

Trotz aller schlechten Voraussetzungen wurde noch einmal der Kampfgeist der butterschmähenden Dresdnerinnen geweckt. Mit 25:12 fertigte man das SWE Volley Team II ab und verkürzte so auf 1:2. Die mitgereisten Zuschauer, um Chefchoreograph Nico Krückeberg, weckten den Kampfgeist der Dresdnerinnen und peitschten Ihre Heldinnen mit Trommel und Triangel lautstark nach vorn. Besonders die Klänge der Triangel schienen die Erfurter Schülerinnen zu irritieren. Das Momentum lag nun auf Seite der Sächsinnen und diese schlugen unter zerstörenden Klängen der Triangel eiskalt zu. (25:21)

Damit bot der Tiebreak diesem Spiel den verdienten Abschluss. Auch hier konnten die Lätta®-Görls an die Leistung der beiden vorangegangenen Sätze anschließen. Beim Stand von 13:9 schienen die Messen schon gelesen, doch die Erfurterinnen konnten noch mal dagegenhalten und hatten das Glück in einem phänomenalen Finish auf ihrer Seite. (15:17)

So konnten die Damen um Erfolgscoach Matthias Zimmermann nicht das begehrte Triple einfahren. So bleibt nur die Beglückwünschung an die L.E. Volleys zum Staffelsieg der Regionalliga Ost. Was bleibt sind aber doch die beiden höherwertigen Titel „schönste Mannschaft der Regionalliga Ost“ und „schönste Stadt der Regionalliga Ost“. In der Rangliste „schönste Stadt“ belegen die Damen aus Hipster-Leipzig übrigens nur Rang 4 hinter Jena und Weimar.

Rückblickend können die Philadelphia®-Mädels absolut zufrieden sein mit ihrer Leistung in der abgelaufenen Saison, lediglich 2 Niederlagen schmücken das Konto der Elbestädterinnen. Dennoch wird nächste Saison eine weitere Trainingseinheit erforderlich, wenn man sich den drittwichtigsten Titel der Regionalliga sichern möchte. Gerade im Bereich Trash-Talk am Netz und exzessives Freuen nach hässlichen Punkten gibt es doch immensen Nachholbedarf. Publikumsliebling des USV TU Dresden, Felix Merte, hat sich bereit erklärt die zusätzliche 4. Trainingseinheit nächste Saison in voller Hingabe zu leiten.

Auf ein „Hipp Hipp Hurra – Eure Frischkäsegörls“ wird an dieser Stelle explizit verzichtet um die Seriosität und Investigativität des Spielberichts zu unterstreichen.

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